Blau und Violett

am 18.2.2022

Ja, Blau und Violett schau auch ich aus. Bei der Anreise mit dem Bus passiert ein Mißgeschick. Zum Aussteigen will ich den Knopf im Autobus drücken. Nachdem es auf meiner Seite keinen Knopf gibt, steh ich halb auf, lehne mich hinüber, bin in einer prekären Situation als der Bus eine überraschende Lenkbewegung macht (eigentlich war das ein Stück grade Straße) und mich schmeißt es im Bus um und mit der rechten Brustseite auf eine Kante. AU!

Aber es wird noch anders Blau und violett, nicht nur mein Bluterguß. Na gut, mit ein bissl Aua starte ich in Prein an der Rax meine heutige Wanderungen auf den Kreuzberg bzw. die mir vom Namen her (ich weiß aber nicht woher) bekannte Speckbacher Hütte.

Ein Stück der Straße entlang des Kaltenbergbachs geht es dann gleich hinauf in den Wald

und Richtung Haakogel hinauf

Über den Sattel zwischen Haakogel und Hahnkogel (nicht sehr untescheidbar vom Klang, wenn man spricht) hinweg. Ein Reh lag wohl direkt neben dem Wanderweg und hüpft davon. Nicht in Panik, sondern einfach nur locker ein bißchen Sicherheitsabstand wieder herstellend. Im Wald ist ein Höllenlärm - lauter kleine Vögelchen zirpen sich an, ich seh sie aber nicht. Jetzt geht es steil hinauf und hier liegt jetzt auch noch Schnee, dadurch wird es etwas mühsamer

Die ganze Zeit kommen Regen und Schneeregenschauer durch, aber immer nur wenig, ist nicht schlimm. Ich komme zu meinem ersten Ziel - der Luckerten Wand und ja, tatsächlich kann man hier „unter dem Gipfel“ durchschauen! Der Gipfelfelsen hat Löcher

und man kann auch durchkraxeln und drüben runterschauen

Man kann aber auch oben auf den Gipfel rauf. Dort stehen Bänke die von der Werft Korneuburg gestiftet wurden. Auf der Werft hat auch mein Opa gearbeitet und es gibt sie aber bereits seit Beginn der 90er nicht mehr.

Warum nun die Werft? Klassischerweise sind die Werftangestellten in das Gewerkschafts-Erholungsheim am Kreuzberg gefahren. Während ich langsam Blau und Violett werde, kann ich ein anderes Farbenspiel genießen - die kleinen Regenschauer bilden einen traumhaften Regenbogen über Payerbach

Ich kann mich gar nicht sattsehen

Ich geh hinunter zum Gaiskircherl. Das ist eigentlich nur eine kleine Höhle unterhalb des Falkensteins, das man umgewidment hat

Es gibt hier alte Hinweisschilder

und ganz alte Hinweisschilder

die eher.. seltsame Anweisungen geben. Keine Steine runterwerfen an der Kirche und dann das „unbedingt strengstens“… Ich geh weiter zu den Falkensteinlöchern

wo auch schon einige Kletterer unterwegs sind, die Falkenwände sind da beliebtes Gebiet. Jetzt ein bissl langweilig über Straßen zum Orthof und dann rauf zur Speckbacherhütte, wo jetzt das Wetter besser wird

Die Speckbacher Hütte

ist kleiner als ich mir vorgestellt habe - es ist immerhin auch mit dem Auto erreichbar und so eine Art Bergwirtshaus. Kein Wunder, daß man hier reservieren sollte- es ist auch als ich reinkomme, gesteckt voll. Ich darf mich an den Stammtisch beim Eingang setzen, wo einzelne Wanderer zusammengefangt werden und bekomme Kaffee und Malkofftorte und gespritzten Most (der mich an Cidre erinnert) und kann kurz rasten und mich aufwärmen, was heute gut tut, ich bin doch von Schweiß und Regen etwas durchnäßt.

So kann ich wieder erholt hinaus, vor dem Haus gibt es kleine interessante geschnitze Figuren

und jetzt schaut es gut aus

Durch den Wald hinunter komme ich zur Stojerhöhe, die einen herrlichen Blick auf die Rax (links) Höllental und die Berge der Gahns, speziell Mittagsstein und Feichtaberg bietet

Richtig fein ist das Wetter geworden

und dieser Waldweg von der Stojerhöhe nach Payerbach ist eine eigene Freude zu gehen

Ich passiere die Kirche von Payerbach

wo im Pfarrhof im 19. Jht ein Riesenmammutbaum gepflanzt wurde. Er ist hoch, aber nicht so groß wie seine nordamerikanischen Vorfahren

Eine abwechslungsreiche Runde