Ein Supifant auf Wanderschaft

Drei Kreuze und ein alte Rechnung

am 20.6.2021

ist Sonntag. Und ich bin müde. Gehen will ich trotzdem, nur heute wenig und ohne Fahrerei. Außerdem möchte ich bei der Rieser Aste einkehren, so ist mein heutiges Ziel die Pfarrachhöhe - auch Drei Kreuze genannt, da dort oben drei Kreuze stehen.

Habe ich schon gesagt? Heute ist es praktisch, ich gehe direkt von meinem Zelt weg.

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marschiere direkt vom „Hinterhof“ des Zeltplatzes in den Wald hinauf und an der Rieser Aste vorbei

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Es ist heute extrem schwül. Selbst hier, auf über 1000m rinnt man quasi aus, ich bin jetzt schon, am Vormittag, froh über beschattete Waldwege

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Man kommt vorbei beim Platz, der nicht zu unrecht „Großglocknerblick“ genannt wird

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Hier sieht man einerseits, wie dunstig es ist, andererseits, daß der Almrausch endlich aufblüht

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Dann schau ich fasziniert einem Riesen-Raubvogel zu. Ich bin zuerst aufgrund der Größe überzeugt, daß es ein Adler sein muß, aber vom Flugbild her, ist es wohl doch ein Bussard. Allerdings offenbar ein erfahrener, alter Bussard, der offenbar schon im wahrsten Sinne des Wortes Federn lassen mußte

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Dann leg ich mich auf der Pfarrachhöhe ins Gras, genieße den Ausblick auf die Drei Kreuze unter und die Hohen Tauern vor mir

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bevor ich mich nach einiger Zeit wieder auf den Weg bergab machen. Langsam bin ich heute unterwegs, auf schönen Wegen

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geht es hinunter zur Rieser Aste, wo ich einen sehr feinen Kuchen schnabuliere und dazu eiskalte Milch im Tonkrug genieße. Weil die mir so gut schmeckt, nehme ich gleich noch eine. Herrlich. Doch schön was gegangen, gutes „Mittagessen“ genossen und dann den Nachmittag am Platz ordentlich faulenzen.

am 21.6.2021

will ich auf die Schmittenhöhe

Warum? Ich weiß auch nicht so ganz. Ist ja eigentlich ein „Skiberg“ und erwartungsgemäß auch im Sommer überlaufen. Aber ich war vor Jahren 2 mal in Kaprun im Frühjahr und wäre da gerne raufgegangen, aber beide Male war noch zu viel Schnee. Ich fahr hinauf bis zur Talstation des Schilifts, dann noch an ein paar Häusern vorbei und dann bin ich in einem Graben

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von wo es auf Forstraßen Richtung Sonnalm geht. Auch heute ist es unangenehm schwül und heute gibt es auch wenig „Waldzuflucht“. Unten der Zeller See

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vor mir die Wiesen. Teilweise schauen die furchtbar aus, vor allem dort wo gebaut wird (und das ist gefühlt überall bei den Häusern) aber teilweise schauen die auch so wie hier aus.

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Was mich aber wirklich wundert - ich seh auf der ganzen Schmitten kein einziges Tier. Keine Kuh, kein Schaf, nicht einmal eine Ziege. Gibt es hier gar keine Bewirtschaftung? Ziel in Sicht

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Von der Schmiedhofalm zur Schmittenhöhe führt nun ein wirklich empfehlenswerter, sehr angenehmer Weg durch Wald und am Kamm entlang, zum Teil mit einem kleinen Lehrpfad verbunden. Dann bin ich oben

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Ich hatte eigentlich vor, hier Kaffee und Kuchen einzunehmen -aber es ist auf der Terrasse ein Betrieb, der Würstel, Pizza und sowas anbietet. Das ganze unter infernalischem Dröhnen unterirdischer Musik aus gigantomanischen Lautsprechern. Es scheint auch Kaffee zu geben, aber ernsthaft: Das interessiert mich nicht, sowas muß nicht sein und auch fraglich, was die so sonst servieren - das schaut mehr nach „Würstlstand“ bzw. so eine Aufwärmbude aus. Nicht meins. Ich geh daher weiter und setz mich zu einem gemütlichen Tischerl weiter unten - wo unfreundliche Zeitgenossen allerdings auch ihren Müll anscheinend unter den Tisch geschmissen haben- unzählige Flaschen und Dosen sind dort versammelt. Muß das wirklich sein? Wenn man den Scheiß rauftragen und austrinken kann, dann kann man doch den Müll wieder mit runternehmen? Schade um den schönen Platz.

Ich geh weiter hinunter, es scheint auch einige Kunstwerke hier zu geben

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und auch wenn das einer von einigen Kunstteichen, die nur der Beschneiung dienen, ist, so ist der doch irgendwie ganz hübsch

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Waldwege bergab gefallen mir nun auch wieder gut

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und ein Stück weiter habe ich meine Runde vollendet. Es ist eigentlich eine wirklich schöne Gegend, aber die rege Bautätigkeit und die zum Teil „toten“ Wiesen sind dazwischen deprimierend. Schade um die sanften Wiesen und schönen Wege, die es hier gibt. Ich bin hin- und hergerissen. Der Gipfel ist abgehakt, aber die vom Übertourismus halbzerstörte Landschaft läßt mich ein bissl ratlos zurück.

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