Gschenkte Täg

am 11.10.2014

so bezeichnete eine Verwandte dieses Glück warmer und angenehmer Herbsttage. Während ich in dichtem Nebel anfahre und auch noch im Mürztal unten der Nebel liegt, sollte es oben auf der Hohen Veitsch sonnig sein. Fast schon fürchte ich, daß es nicht so ist. Ich war ja schon einmal oben - da bin ich vom Niederalpl rauf über die Rodel- wo man kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Und auch heute nähere ich mich dem Skiparkplatz und über mir immer noch Hochnebel. Aber als ich ankomme, erkenne ich, daß es nur noch wenige Meter braucht

Ich möchte hin zum Goassteig und da mag ich gleich rechts rauf. Dort gibt es keinen Wanderweg, aber einen Waldweg, der bis zu einer Wiese führt - mit schönem Ausblick auf die durchaus eindrucksvollen Wände der Veitsch

An der kleinen Hütte geht es dann vorbei hin zum Goassteig.

Der ist nicht markiert, aber offenbar sehr beliebt und daher gut ausgetreten. Ziemlich was los heute, selbst hier. Steil und steiler wird es - nicht ganz zum kraxeln aber ein paar kleinere Steilstufen sind zu überwinden. Dabei immer wieder ein schöner Blick hinaus ins noch immer nebelverhangene Tal

dann geht es hinaus auf die Gingatzwiese - die weichen Hügel oben auf der Veitsch. Man sieht, daß es Winter wird, die Schatten werden lang

Links die Schneealpe, dahinter die Rax

Das täuscht etwas: Es ist einiges los am Gipfel, das Gipfelkreuz ist nur kurz „unbesetzt“, dahinter sieht man den Ötscher. Ich mache es mir bequem und genieße den Blick und auch die Sonne ausgiebig. Auf 1981m mit aufgekrempelter Hose und kurzem Leiberl, das am 11. Oktober. Herrlich, sowas muß man ausnutzen. Ich döse auch ein bissl in er Sonne.

Der Blick ist heute recht klar, man sieht tief ins Steirische - und am Graf-Meran-Haus ein Blick zurück mit dem schönen blauen Himmel im Hintergrund

Der Nebel hat sich gelichtet, da unten ist der Parkplatz. Wer mein Auto erkennt hat… gute Augen

Mmmh. Bilde ich mir das ein oder wird der Himmel einfach gegen Herbst/Winter „bläuer“ als er im Sommer ist. Der sieht wie frischgewaschen aus

Schön sieht er aus, der Kessel als ich wieder auf Höhe der Skilifte ankomme

Jetzt geht es, etwas uninteressanter, die Skipiste hinunter. Es ist so warm, daß mir sogar im Abstieg der Schweiß ausbricht und ich mir, als ich in den Schatten der Bäume denke „Ah, angenehm kühl“

Der Gasthof Scheikl rückt näher

Am netten Häuschen zwischen den Skipisten vorbei - hier muß ich an eine kapitale Brezn denken, die ich einmal hier gerissen habe. Ich habe auf der schönen Kante am Weg abgehoben und habe übersehen, daß offenbar die Dorfjugend dem ganzen einen Kick im wahrsten Sinne verliehen hat, indem sie dort eine kleine Sprungschanze draufgebaut hat. Das und ordentlich Tempo hat mich mitten im Flachen aufsetzen lassen. Ich schaue, ob es hier eine entsprechende Gedenktafel gibt oder zumindest einen Krater, aber nichts mehr zeugt von meiner Fritzelacke vor einem guten Vierteljahrhundert.

Ein letzer Blick zurück - was für ein herrlicher Tag! War mir fast zu kurz, da komme ich auf jeden Fall wieder einmal her.