Ein Supifant auf Wanderschaft

Alpenüberquerung

am 20.9.2021

Heute möchte ich ganz was anderes machen. Normalerweise bin ich mit dem Auto unterwegs, dann geh ich eine Runde. Heute aber gehe ich eine Strecke. Dazu breche ich direkt beim Zeltplatz auf, gehe zur Bahn und steige dann in diese ein - zum Pendelverkehr der Tauernschleuse. Einsteigen und losrollen - im Mallnitzer Tauerntal sieht man, daß auf den hohen Bergen (nachts hat es geregnet/geschneit) Schnee liegt

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In nicht einmal einer Viertelstunde bin ich durch - zurück werde ich länger brauchen - los geht es am „andern Ende“ im Gasteinertal bei „Böckstein“ - Böck wird auch hier wieder von „Pochen“ kommen - schlagen. Denn hier überall waren Gold und Silberbergwerke.

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Bei „Marienstein“ sind ganz viele Miet-LKW, künstlicher Nebel, hier wird ein Film gedreht, aber offenbar ist gerade keine Action - ich glaube, die sind grad am Abbauen. Weiter nach hinten und es sprudelt überall Wasser herunter

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Habe ich überhaupt gesagt, was ich machen will? Nein? Ich möchte heute auf den Spuren der Altvorderen unterwegs sein. Der Mallnitzer Tauern (wo die Hagener Hütte ist) ist der „einfachere“ Übergang, aber auch mein heutiges Ziel- der Korntauern - ist von altersher begangen. Hier hat man sogar nacheiszeitliche Steinbeilfunde gemacht. So lange wird der auf jeden Fall schon überquert. Ich möchte nicht bis zur nächsten Eiszeit unterwegs sein… Nach einem guten Stück hinein bin ich bei der Abzweigung des Wanderwegs

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Durch knallgrünen Wald geht es sehr steil bergan

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und ich bin mir sehr sicher: Hier verlief sie nicht - die Römerstraße. Diese will ich auch sehen, so wie am Mallnitzer Tauern ist sie teilweise erhalten. Aber hier, an den steilen Abstürzen.. kaum

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Ich frag mich, wo die wirklich bergauf ging. Denn direkt am Tauernbach kann es auch nicht gewesen sein, da gibt es eine Steilstufe, die sogar einen Wasserfall erzeugt. An einem kleinen Seitenbach gibt es kurze Tank-Pause - die Bank ist aber nicht mehr zu gebrauchen

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Vor mir, das müßte der Schönbretterkogel sein, den werde ich links liegen lassen.

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Es geht weiter durch Latschen, dann kommt eine Kehre und der Weg wird ungewöhnlich bequem, ich wundere mich noch und dann wird mir klar - das ist sie!

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Die Römerstraße! Breit, in möglichst flacher Steigung

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Fast eine Autobahn. Ich bin selig. Irgendwie fühl ich mich sehr abenteuerig und entdeckerig, auch wenn das kindisch ist - aber ich freu mich wirklich wie ein Schneekönig und habe irgendwie das wirkliche Gefühl historischen Boden unter mir zu haben. Fast vermeine ich mir vorstellen zu können, wie sich hier kleine Karren hinaufgequält haben, Leute die Tiere antreiben, um noch den nächsten Anstieg zu schaffen, anschieben, um dann schweißgebadet kurz auszurasten.

Da drüben geht sie nun weiter, man sieht den Bau und auch die Kehre, die sich durchs Bild zieht

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Ich gehe am Wanderweg weiter - der nun vor einem recht breiten Bach (ca. 1,50) endet. Der Bach ist ca einen halben Meter tief - Steine oder sowas gibt es nicht - da hilft nur hüpfen, und trotz Rucksack und Bergschuhen nicht reinfallen. Rückblick auf diesen Bach, der durch das kleine Moor mäandert

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Am großen Tauernsee vorbei

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Ich treffe wieder auf die Straße - aber

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je höher ich steige

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desto mühsamer und weniger erkennbar wird sie. Fast am Übergang

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dann habe ich ihn überschritten - eine kleine Pause mit Blick auf den kleinen Tauernsee, dessen Abfluß ich im Abstieg überqueren werde

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Wirklich toll hier. Dann geht es über weite Wiesenwege, immer in der Nähe der Römerstraße bergab, vor mir liegt Mallnitz

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Ich komme in die Nähe der Seilbahn-Mittelstation und blicke hinüber zur Bergstation der Ankogelbahn

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und dann geht es über steile Hänge hinunter. Ich bin schon müde und habe daher meine Annäherung an Mallnitz nicht mehr fotografiert, aber es ist noch ein ganz schönes Stück gewesen.

Sehr, sehr toll und beglückend.

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