am 25.6.2020
Heute ist der letzte Tag meines Urlaubs - und auch das Wetter will mir den Abschied nicht zu schwer machen. Es nebelt und wolkt
und ich mache mich auf - ich möchte heute endlich die Kirchenruine St. Peter besuchen. Zuerst muß ich aber durch den Wald - wo wilde Tiere hausen. Ich schrecke einen Hasen auf, aber dann erschreckt er mich - ein BÄR!
aber der ist nur aus Gummi - das ist ein Bogenschützen-Parcour, wo man diese Tiere „schießen“ kann. Am Kreuzweg dann ein Christus zum Fürchten
Blutüberströmt. Brrr. Ich geh weiter, zuerst auf Forstraßen, geht es dann in einen Steig über. Angeblich wurde dieser von der ortsansässigen Jugend wieder hergerichtet
doch offenbar haben Schnee und abstürzende Bäume die Seilversicherungen zum Teil wieder weggerissen. Halbwegs abenteuerlich und vorsichtig, daß ich keinen Schritt falsch setze, gelange ich hin - merkwürdig. Ein kleines Plateau inmitten steiler Hänge, nicht besonders ausgezeichnet - und gefühlt Bergsturzgefährdet. Hier wurde dieses Kircherl aufgestellt. Es schaut wieder ein bissl seltsam aus, weil ich das Weitwinkel nehmen muß - weiter kann ich nicht zurück, doch die Kirche ist nur 4m breit - auf dem Plateau ist aber auch nicht viel mehr Platz.
Na gut, wieder runter. Endlich habe ich es gesehen. Wirklich… merkwürdig. Es gibt keine Gründungsgeschichte und es scheint auch keine vorherigen Kultstätten da oben zu geben. Habe ich schon gesagt, daß es abenteuerlich ist? Das ist der „Weg“ - halb abgestürzt, ein Baum hält irgendwie gegen und man muß sich quasi an dem Seil (den man aber eigentlich nicht so sehr vertrauen kann) entlanghangeln.
Wieder runter, ich schau einem Eichkatzerl und einem Reh zu, gehe auf schönen Waldwegen
passiere das Wirtshaus Taurer
und gehe durch die Daberklamm. Im Gegensatz zu meinem letzten Besuch muß man nun nicht durch den Fahrtunnel, sondern kann den wesentlich abenteuerlicheren Weg entlang der Klamm gehen
und bis zur Bergeralm
und da habe ich mich seit einem Jahr drauf gefreut. Seit ich da letztes Jahr gesehen habe, daß es hier Schlipfkrapfen gibt, habe ich mir vorgenommen, wenn ich wiedervorbeikomme, werde ich einmal ausnahmsweise auf einer Hütte Mittagessen. Und was soll ich sagen…
Mir lauft jetzt noch das Wasser im Mund zusammen, wenn ich dran denke. Mit Kalser Ziegentopfen, Spinat und Kartoffeln gefüllt, mit Bergkäse bestreut und mit brauner Butter übergossen. MMMMMMMmmmmhhhhh! Noch dazu sitze ich draußen und grad, als ich mich hinsetze, beginnt es ordentlich zu regnen - aber ich sitze unter der Markise
Als ich wieder gestärkt bin und der Versuchung widerstanden habe, auch noch gleich eine Nachspeise zu bestellen (da hätte mich dann aber jemand heimtragen müssen) bewundere ich das Grün der Bergwiesen mit Kühen im Nebel
Überall rauscht hier Wasser ins Tal. Das macht mich immer glücklich. Diese Menge und dann zu wissen - das ist alles bestes Quellwasser, das kann man alles trinken - sauberste Qualität
Ein schöner, gemütlicher Abschluß meines Urlaubs.