Waldläufer
am 12.1.2019
Ich war schon oft in Teilen des Dunkelsteiner Waldes, aber am Dunkelstein war ich noch nie. Der ist jetzt auch nicht die Herausforderung, deswegen möchte ich schon eine schöne Strecke durch die Wälder streifen und dabei Burgen ansehen.
So beginne ich meinen Weg in Hausenbach, auch dort gibt es eine Burg, die ist aber privat
dann sanft durch den Wald hinauf, etwas hinab, bis zur Bildföhre. Ich weiß nicht, wie lange es die gab, es sind in der kleinen Kapelle auch noch Reste vorhanden und nachdem vor bald 100 Jahren, so zeigt die Inschrift, die hier stehende Holzkapelle aus Stein ersetzt wurde, mag es schon lange her sein. Außerdem: Schau einmal genau - hier ist ein „Fehlerbild“ - etwas an der Kapelle ist merkwürdig, schwer zu sehen, dunkel vor dunklem Hintergrund
Vorn ist ein Kreuz, hinten ein Halbmond. Ha! Weiter runter in ein kleines Tälchen, wo ich diese Brücke überquere
Es ist kalt, aber nicht unangenehm - das ändert sich bei meinem Anstieg nach Lauterbach, wo über die von Bäumen befreite Ebene rund um das kleine Dorf furchtbar der Wind bläst. Glücklicherweise ist die Jacke warm und winddicht. Ich bin aber trotzdem froh, als ich von dort wegkomme und wieder in den Wald eintauche
Ich könnte jetzt gleich nach Links/Südwesten weiter zum Gipfel, ich will aber zuerst noch zur nächsten Burg runter und dort meine Pause machen. So gehe ich teilweise auf Wegen, teilweise weglos an Bereichen vorbei, die Höllwiesenwald heißen, oder Wolfsgrube - es ist einfach herrlich. Sogar leichte Aufhellungen sind vernehmbar an diesem schneeverhangenen Tag
Ich komme an „Oed“ vorbei, der ein Mangalitza-Schweinehof ist, wo man im Sommer wohl auch sitzen und Speisen genießen kann. Angeblich ist für Glühwein auch geöffnet - also wenn, dann hätte ich gern einen Schweinsbraten gehabt. So gehe ich lieber weiter und komme zur Burgruine Hohenegg. Die ist offiziell nur im Sommer geöffnet, aber das Tor ist offen
und so kann ich es mir ansehen und mich reinsetzen. Eine seltsame Burg. Quasi eine Burg in einer Burg, mit einem ungewöhnlichen Turm: quadratische Basis, achteckiger Aufbau
Sehr angenehm hier, schade, daß unter dem kleinen Vordach im äußeren Burghof keine Bank steht und ich mir bei einer Bank davor den Schnee freiräumen muß. Bei der Burg gibt es übrigens einen Waldfriedhof - keine Gräber an sich, sondern der Wald bleibt als solches erhalten. Eine interessante Idee. Ich gehe nun bergauf, wieder in herrlichem Schnee
und treffe zwei ältere Damen mit noch älteren Hunden - die sind zwar groß, aber die schauen schon laaaaangsam. Die Frauen halten mich auf, sie möchten unbedingt noch jemand erzählen, daß sie den Schnee so hübsch finden - tu ich ja auch
Über einen gut ausgetretenen Waldweg erreiche ich den Gipfel
Sicher sehr gemütlich im Sommer, aber grad hier bläst der Wind wieder ziemlich. Zum knotzen auf der einladenden Holzliege ist es grad nichts…
Ein paar Bäume liegen im Weg
doch bald bin ich wieder auf ausgetretenen Pfaden
bevor ich über Maria Bildbuche
und Dietersberg wieder nach Hausenbach zur Burg komme
Eine lange, aber exzellente Runde. Ich habe mich heute richtig „waldläuferisch“ gefühlt, so ganz ohne echtes Gipfelziel