Ein Supifant auf Wanderschaft

Aufwärmrunde und nicht hilfreiche Bergbewohner

am 26. und 27.11.2017

Mein Winterurlaub führt mich wieder nach Bad Mitterndorf. Auf dem Weg dorthin bleib ich in Fuschl stehen, um den Ellmaustein zu besteigen. An der Bundesstraße gibt es einen Parkplatz, wo ich mein Auto hinstelle mit Blick auf mein Ziel (rechts) - gegenüber ist Schober und Frauenkopf- das schaut eigentlich auch hübsch aus, ist aber für eine flotte Zwischendurchrunde am Nachmittag zu weit und die Wege dort rauf sind z.T. Klettersteige

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Durch Steinbach durch und dann den Weg hinauf

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bis ich am Gipfel einen schönen Tiefblick genießen kann

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Fast auf demselben Weg retour mit einem kleinen Schlenker Richtung Unterellmau

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und dann wieder zurück. Guter Einstieg, sehr angenehm. Am nächsten Tag habe ich größeres vor. Es hat zwar geschneit, aber nicht so viel, ich hoffe auf leichten Pulverschnee und nehme mir daher den Gwendlingstein vor. In Wörschachwald stelle ich mein Auto in die tief verschneite Landschaft

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Am Bach entlang, der Schnee ist hübsch

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Der Grimming schaut finster

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aber es kommt auch ein bissl die Sonne raus, hin und wieder

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Schaut aus, wie aus dem Wintersport-Werbeprospekt, oder? :-)

Der Schnee liegt so etwa 15cm und ist komplett locker, sehr einfach zu gehen. Ich will den Südostanstieg gehen, der ist steiler als der Normalweg, aber eben südexponiert. Das ist immer gut, v.a. im Winter. Ich komme gut voran bis zu diesem steilen Abschnitt.

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Ab hier wird die Wegfindung schwieriger, denn ich gehe erst falsch, denke mir aber, daß es da nicht raufgehen kann, gehe wieder mehr nach Westen und finde dort den Weg wieder. Es wird schwieriger - unter dem Neuschnee scheinen noch einmal etwa 20cm Altschnee zu liegen und ich rutsche auf dem Gras, das darunter ist, immer wieder ab. Ich schwitze ordentlich und kämpfe mich durch. Dafür ist der Blick auf den Grimming hier schon sehr schön

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Jetzt habe ich den Weg, dem ich sonst ungefähr folgen konnte, doch verloren. Zwischen Latschen, oberschenkeltief kämpfe ich mich weiter durch. Vor mir eine Wand, folge ich dem GPS, dann müßte ich noch weiter westlich, sehe aber östlich von mir so eine Kluft, die einen Aufstieg auf den Grat ermöglichen würde. Nachdem ich schon etwas fertig bin, frage ich die Gams, die über mir in der Wand steht: „Kollege, wo geht's da rauf?“ - „Na überall“ sagt die Gams verständnislos, und hüpft davon. Hm - hätte ich mir ja denken können. Hochnäsige Ziege, denke ich mir. Na gut, ich verlasse mich auf das, was ich sehe und gehe auf die Kluft zu. Tatsächlich - ich sehe wieder rote Markierungen! HEUREKA! Es geht sogar etwas leichter, dann am abgeblasenen Grat, bis ich wieder meiner Nase vertraue (die Markierungen sind unter Schnee) und eine weitere, breite Kluft bergauf folge. Inzwischen hüfttief mit Blick auf Bad Mitterndorf und den Kulm.

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UFF! Das war ein harter Kampf, aber ich bin nach 3,5h endlich oben, mit Blick auf den Nachbarn, den Hechelstein, den ich schon im Sommer vor ein paar Jahren gemacht habe

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Mit einem letzten Blick vorne hinüber (vor mir meine Spuren, wo ich raufkam)

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mache ich mich jetzt auf und begehe den gemütlicheren Normalweg Richtung Hechelstein. Zumindest glaube ich das, und lerne eine wertvolle Lektion - wenn man schon gespurt hat, ist es vielleicht klüger, den Spuren wieder runter zu folgen. Ich verliere am Kamm gleich den Weg, der Schnee ist noch immer hüfttief und es geht immer auf der Höhe dahin, man verliert nur langsam an Höhenmetern (und deswegen wird der Schnee nicht weniger) - noch dazu vergogel ich mich und komme zu weit nach Norden. Ergebnis: Schnee über meinen Nabel, an einem steilen Hang und ich komme nicht mehr bergauf. Ich versuche, mich auf der Höhe zu halten, so lange, bis der Kamm Höhe verliert. An einem kleinen Einschnitt nehme ich meine Kraft zusammen und versuche, die ca. 10 Höhenmeter bergauf zu machen. Ziemlich fertig bin ich wieder am Kamm. Ich habe auch als Alternative überlegt, den Norden runterzugehen -wäre gegangen, steiler Wald, keine Felsabstürze, man müßte im Gnanitztal am Forstweg ankommen, in der Nähe eines Parkplatzes. Dann wäre ich zumindest unten.

Und am Kamm kämpfe ich weiter. Ich brauche - für weniger als einen Kilometer- fast 2 Stunden bis ich am Kar zwischen Gwendling- und Hechelstein bin. Dort breche ich zweimal in Schneewechten ein und muß mich komplett ausgraben (die sind über 2m tief), dann kann ich endlich weiter runter, mit Hoffnung auf immer weniger Schnee

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und so ist es auch. Ein Hang, den ich jetzt im Schnee locker abkürze mit tieferen Schnee, dann nehme ich gleich noch weitere Abkürzer. Quasi in Falllinie durch Wiese, Wald und wieder Wiese, es ist ja auch schon recht spät und wird bald dunkel - das Abendlicht beleuchtet den Kammspitz (auch den kenne ich schon)

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und mit letzten Blicken zurück freue ich mich schon auf Sauna und mehrgängiges Abendmenü. Selten habe ich mir das so verdient wie heute :-)

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