Ein Supifant auf Wanderschaft

Hoch - Höher - Hochwildstelle

26.08.-28.08.2016

erneut mache ich mich auf, das Wochenende zu nutzen. Diesmal werde ich die Schladminger Tauern besuchen. zuerst wollte ich einmal den Höchstein machen, sehe aber, daß auf die Hochwildstelle ein Weg geht, der irgendwie alles hat, was man so überhaupt sehen kann. Zuerst aber wieder Ankunft am Campingplatz am Freitag, noch eine kleine Runde rauf auf den Kulm am Abend

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Nein - das ist nicht der Kulm mit der Schiflugschanze, der ist nördlich vom Grimming, ich bin südlich davon im Ennstal. Der Campinglatz - wenn man genau schaut, kann man oben mein Auto erkennen, ganz am „Jucheee“ neben dem Wohnwagen

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In der Früh das Ennstal rauf, bis Schladming, dann weit nach hinten - hier ist eine Mautstraße. Doch ich bin irgendwie zu früh dran. Es ist keiner da an der Mautstelle. Ich fahre durch, da ich auch nicht finde, wo man was bei einem Automaten kaufen könnte. Das Hütterl ist aber offen (das Schiebefenster nicht gesichert) und die Musi spielt… naja. Der Start ist jetzt beim großen Parkplatz, und da spielt sich auch um 7 in der Früh schon einiges ab - es gibt viele, die sind am Freitag gekommen, gehen dann bis zur Hütte und übernachten dort, um den Samstag auszunutzen.

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Jetzt geht's gleich los: Die „Höll“, eine Klamm mit den Riesachfällen wartet

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Noch habe ich keine Abkühlung nötig, im Gegenteil, es ist eher kühl. Ein bissl warm wird einem auf dieser Brücke - sie schwingt ganz ordentlich ;-)

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Fast schade, daß ich so flott unterwegs bin, ich will ja noch weit hinauf, es ist wirklich ein tolles kleines Abenteuer

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Ich war im Schatten unterwegs, aber bei der Gfölleralm komme ich in die Sonne

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und der Riesachsee… ich möchte fast gleich wieder da bleiben, es ist herrlich, wie gemalt. Nur habe ich einen (professionellen, mit Stativ ausgerüsteten) Fotografen am Bild, statt dem obligaten röhrenden Hirsch.

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Bei der Kerschbaumeralm geht es jetzt ab von der Forstraße - und ich bin froh, daß ich die Zeitangabe dort nicht lese, erst auf dem Rückweg fällt mir das Schild „Hochwildstelle, 4,5h“ auf. Dabei bin ich schon fast 1,5h unterwegs

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Jetzt kommt eine steilere Passage, gemütlich über Wurzeln und weichen Waldboden,an der Brandalm vorbei

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bis ich die Waldgrenze erreiche und oberhalb der Neualm zurückschauen kann zum Riesachsee im Tal

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Beim Wildlochsee, ein Schneerestl, das sich im Sommer in einen kleinen See verwandelt, muß man ein Stück wieder absteigen und dann steil hinauf zur Neualmscharte. Die Schritte werden kleiner und mühsamer, kein Wunder, habe ich doch an der Scharte gute 1300hm geschafft und bin schon gute 3,5h Stunden unterwegs. Zeit für eine Pause mit Blick ins Seewigtal und weit darüber hinaus bis ins Tote Gebirge

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Aaaah. Das tut gut, aber noch ist ein gutes Stück am Kamm zu gehen. Auf und auch ein bissl ab geht es hier, landschaftlich großartig, da man am Kamm immer wieder guten Blick nach 3 Seiten hat. Der Kamm ist schön breit und unschwierig zu gehen, auch wenn es ein paar leichte Kraxelstellen gibt, dann erhebt sich die Hochwildstelle wie die Eiger Nordwand. PFAU! Da soll ich rauf?

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Rückblick über den Kamm

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dann die steile Wand rauf, die sich als gar nicht so steil herausstellt (hätte mich auch gewundert, ich habe mich ja vorher erkundigt). Wunderbare leichte Kraxelei, nicht ausgesetzt, immer schön hinauf. Das macht eine richtige Freud' und gibt direkt Schwung, den ich nach 5 Stunden Aufstieg auch gut brauchen kann

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Dann bin ich oben. Bei bestem Bergwetter sitze ich auf 2747m mit dem T-Shirt in der Sonne und genieße den Rundumblick. So viel Berge und ich kann so wenige davon benennen. In der Mitte in der Ferne die schneebedeckten Hohen Tauern, der hohe Gupf daneben im Vordergrund müßte der Hohe Göll sein, rechts der Mitte das Dachsteinmassiv, der Grimming schon ziemlich rechts und dahinter das Tote Gebirge.

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Nach einer langen, genußvollen Pause geht es an den Abstieg. Das ist eine „leichte Kletterei“ - kein wirklich gesicherter Klettersteig, aber mit einiger Eisentritten entschärft. Leicht - ja. Aber die Seite ist durchaus ausgesetzt. Man geht zum Teil auf einem etwa 50cm-1m breiten Grat und im Abstieg sind bei manchen Stufen von oben nicht zu sehen, wohin man am besten absteigt/wo die Klampfen gesetzt sind. Das erfordert von nicht ganz schwindelfreien Supifanten ein bissl eine Überwindung an ein paar Stellen.

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und sowas ist von oben herunter auch etwas schwierig - die Tritte sind weit auseinander

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Am Trattenkar taucht man in eine eigene Welt ein. Durch das Eis geschliffen und kaum von Vegetation zurückerobert, meint man sich auf einem anderen Planeten zu befinden. Der Gneis ist so hart und quarzig, daß es bei jedem Schritt klingt, als bewege man sich auf Tonscherben

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Das Gelände wird immer gutmütiger, die Gräser der Almen leuchten grün und die Schafe blöcken. Ich habe fast das Gefühl, von einer weit entfernten Expedition wieder in die Zivilisation zurückzukehren

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Bei der Preintalerhütte hüpft man über den Bach - Rückblick

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und es ist was los auf der Hütte. Und wichtiger: Es gibt dort eine Quelle. Eine eiskalter Brunnen. BESTESES Wasser EVER! :-D

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Gemütlicher nun den Saumweg bis hinunter zur Forstraße, dann auf bekanntem Weg am Riesachsee vorbei und mit einem letzten Rückblick

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kehre ich nach 10 Stunden wieder zurück. Es gibt fast nichts, was es auf der Runde nicht gibt. Klamm, Wasserfall, Hütten, Bergsee, Waldwege, Wollgras auf nassen Wiesen, steile Anstiege, Gratwanderei, Klettern, Mondlandschaft, Almen,… unglaublich. Sicher eine der großartigsten Runden, die man gehen kann. Bei dem Wetter gibt es wohl nichts schöneres.

Am Sonntag, den 28.8. ist lockeres Ausgehen angesagt, auf der Schoberspitze

Bei Donnersbachwald, beim Gehöft/Wirt Perwein geht's los, an Forststraßen und kleinen Waldverbindern entlang aufwärts durch den Pötschengraben mit Blicken auf Donnersbachwald

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an alten Hütten vorbei

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in die Sonne hinauf zur Micherlingalm, wo große Pferde auf der Straße stehen und sich wundern, wer da kommt

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Mein Ziel im Blick geht es jetzt gemütlicher schräg aufwärts

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zur Karlscharte, wo man zu den kleinen Karlseen hinunterschaut

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Der Gipfel ist irgendwie mückenverseucht an der einen Seite, auf der anderen Seite nicht. Ich mach dahe nur ein Panoramafoto

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und setze mich dann auf die andere Seite nahe des Gipfelkreuzes und genieße das Superwetter, die Stille, den beruhigenden Blick hinunter zu den Almen und zur Micherlingalm. Überall gibt es hier kleine Restseen von ehemaligen Gletschern. Hier, oberhalb der Micherlingalm ist der schnuckelige Micherlingsee - und darüber sieht man eine ziemlich heftige Hangrutschung, wo die ganze erhöhte Seitenmoräne einmal abgerutscht ist.

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Hier ist man nicht in den Kalkalpen - und die sauren Gesteine schaffen das richtige Milieu für Heidelbeeren. Heidelbeeren… und das bei solchem Wetter und Blick- MJAM!

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Auf gleichem Weg geht es nun hinunter, noch einmal kurz tanken bei der Kalchgrubenalm

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und zurück. Das war ein Wochenende - nur beim Dran-denken wird mir jetzt, da es Oktober ist, schon wieder warm und wohlig.

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