Ein Supifant auf Wanderschaft

Oetztal-Remix

am 21.6.2016

welches ist der 4. Tag meines Urlaubs

Das Wetter für diesen Tag ist als durchwachsen angesagt, also schaue ich mir zuerst die Ausstellung zum Ötzi an. Das ist ein Freilichtmuseum. Wer schon einmal was von Ötzi gehört hat, braucht sich die Ausstellung nicht unbedingt ansehen. Es ist ganz nett, aber hauptsächlich für Touristen und Schulklassen, wer ein bißchen was über Ötzi weiß, der weiß meistens mehr als die Ausstellung sagt. Der Parkplatz verlangt übrigens einen Obolus von 4 Euro - naja…

Ich gehe, da es nicht regnet und sogar ein bißchen die Sonne durchblitzt, dahinter zum Stuibenfall - mit über 150m Fallhöhe.

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Zuerst führt ein gemütlicher Weg hin, dann geht es in Serpentinen am Gegenhang entlang. Dann stehen da Hinweisschilder, daß es einen „Erlebnisweg“ geben soll - na das will ich mir nicht entgehen lassen. Es gab wohl einen Wanderweg, der aber seit einem Felssturz gesperrt ist. Stattdessen hat man nun eine kühne Konstruktion angebracht. Ich habe erst nachher gelesen, daß dieser erst seit Mai geöffnet ist

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Die Brücke mit Stufen ist eine Hängebrücke, d.h. die schwingt auch :-) Man schraubt sich rauf (Stiegen sind gemein, man geht tendentiell zu schnell hinauf) - au der anderen Seite geht ein Klettersteig. Hier sieht man die Leute gegenüber, direkt unter der Plattform

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und hier - gezoomt - der Fall selbst, der noch eine natürliche Felsbrcke übergelassen hat - das wird bei der Kletterei als Traverse genutzt

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Wunderbar, wie das hier rauscht und tost - die Luft ist herrlich. Irgendwann geht es wieder runter - der Blick von oben kann auch was

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Die Sonne, die Berge, das Wasser - einfach nur zum Genießen

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Noch eine Besonderheit, die dann gleich zu meinem nächsten „Hüpf“ überleitet - der Wasserfall entstand ja dadurch, daß es hier einen See gab vor etwa 8600 Jahren. Warum, dazu komme ich gleich, aber hier sieht man auch, wo sehr viel lockerer Blockschutt liegt, gibt es viele „Mini-Höhlen“. Dort, wo diese einen Ausgang finden, gibt es Natur-Kühlschränke, die man früher entsprechend genutzt hat, es kommt hier richtig kühl aus dem Berg

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Mein nächster Punkt ist nämlich der Geologie-Rundweg beim Köfelser Bergsturz. Es gab vor etwa 8600 Jahren einen gewaltigen Bergsturz. Der Grund dafür ist unklar und es gibt verschiedene Theorien (nicht nur von meinem alten Geologie-Lehrer Tollmann), die den Grund in einem Impakt-Ereignis sehen. Denn grundsätzlich ist das Ötztal-Kristallin nicht sehr bergsturz-gefährdet, die Schiefer „kriechen“ eher und die Paragneise sind sowieso schon fast unzerstörbar und haben kaum Bruchflächen. So soll ein Einschlag ausgelöst haben, daß 3 Kubikkilometer Gestein ins Tal abgegangen ist. Dabei entstand eine gewaltige Blockschutthalde und durch die Geschwindigkeit des Sturzes und der Reibung sogar der sogenannte „Köfelsit“ - eine Art Bimsstein, die durch Aufschmelzung des Gesteins passierte. Der Weg durch die Schutthalde ist auf der einen Seite unheimlich, weil die Kräfte noch immer irgendwie spürbar sind.

Auf der anderen Seite gibt es lustiges, wie diese Hexenhöhle

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und es gibt nicht nur einen Geologie, sondern auch einen Naturlehrpfad. Da werden Tiere sozusagen in der natürlichen Umgebung ausgestellt - das habe ich auch noch nirgends gesehen.

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Kreuz und quer liegen die Steine hier

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und der Weg führt mich zu dem kleinen, sehr netten Winkler See

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und abschließend zische ich jetzt noch nach Obergurgl. Auch hier kostet das Parken - 3 Euro für 2 Stunden. Ich denke zuerst 3 Stunden und gebe, als ich es überreiße, daß mein Abschnitt nur bis 17:15 geht, ich aber bereits 15:24 auf meiner Uhr lesen kann - Gas. Der Zirbenwald wird erzählt von der „Zirmgratschn“- so heißt hier der Tannenhäher, viel passender als sein „richtiger“ Name.

Zuerst über schöne Wiesen

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Das ist hier schon sehr hoch, Obergurgl liegt auf 1800m. Ich zische durch, schnuppere an den Zirben, genieße die tolle Aussicht

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und kann es nicht lassen, mit den Fingern etwas Zirbenharz zu zerreiben - der DUFT!

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Dann zurück. Obergurgl ist nicht schön und natürlich extrem touristisch, aber Sölden fällt mir bei zwei Durchfahrten auf, ist echt schiach, anders kann ich es nicht sagen. Nur Bettenburgen, dazwischen Sportgeschäfte und mindesten 4 „Bars“ die offenbar nur Freudenhäuser sind, so wie sie die Mädchen darbieten. Nein, so muß ein „Dorf“ nicht aussehen, finde ich - erinnert mich extrem an den 4. Teil der „Piefke-Saga“, wo alles künstlich ist, inklusive der Bevölkerung.

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